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Hausgeister

Die Sagen vom Kobold, der in Haus, Stall und Scheuer sein Wesen trieb, sind bis auf spärliche Reste aus dem Gedächtnisse des gegenwärtig lebenden Volkes verschwunden. Die neuen Bauten, die allmählich an Stelle der altersmorschen traten, haben sein Andenken vergessen lassen.”

Karl Spiegel
Die bayerischen Sagen vom Kobold (1916)

Mit der Sesshaftwerdung des Menschen entwickelten sich bereits in der Jungsteinzeit die ersten dörflichen Siedlungen. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nahm in diesen bäuerlichen geprägten Gemeinschaften die selbstständige Versorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln einen hohen Stellenwert ein. Das Zusammenleben prägte das Sozialgefüge des Menschen und bildete die Grundlage für den Glauben an Hausgeister und deren Verehrung und spätere Verteufelung durch die Kirchen. 

Doch wie stellten sich unsere Vorfahren diese Wesen vor? 

Welchen Einfluss hatte der Glaube an sie auf den Alltag? 

Erstaunlicherweise existieren kaum historische Darstellungen dieser Wesen, aber umso mehr schriftliche Hinweise. Daher erwecken wir die Geister vergangener Tage zu “neuem” Leben: Auf Basis sorgsam recherchierter Quellen und historischer Belege fertigen wir Skulpturen von Kobolden, Wichteln und Hausdrachen.

Folge uns auf eine Reise zu den Geistern des Herdes, den manchmal guten, manchmal launischen Wesen, die sich in jenen Ecken aufhalten, in die kein Lichtschein dringt. 

Eine kurze Vorstellung

Die Geister im Haus

Die Häuser der Menschen waren über Jahrhunderte erfüllt von sonderbaren Wesen, die wir heute zum Großteil vergessen haben. Doch wo soll man anfangen, wenn man sich mit dieser Fülle an Kreaturen beschäftigen will? Mit dem Buch „Hausgeister! Auf den Spuren fast vergessener Gestalten“ wie auch der gleichnamigen Wanderausstellung, wird endlich Ordnung in die Vielzahl der Geister, Dämonen und Kreaturen aus deutschen Sagen und Märchen gebracht. Die wichtigsten Typen von Hausgeistern, die wir unterscheiden können, sind die Folgenden:

Herrscher über Haus und Hof

Der Kobold

Kaum ein Geist wird mit so unterschiedlichen Charakterzügen in Verbindung gebracht wie der Kobold. Mal launischer Poltergeist, mal Beschützer von Heim und Herd. Für viele gilt er als der Hausgeist schlechthin. Immer schein er aber an Heim und Hof gebunden. Doch woher stammt er?

Ist der Kobold etwa der Geist eines früh verstorbenen Familienmitglieds?

Wie gelang es der Kirche, aus dem Kobold einen Teufel zu machen?

Fleißige Helfer aus dem Berg

Die Wichtel

Das Wesen der Wichtel unterscheidet sich deutlich vom Kobold. Sie sind Berggeister, die in großer Zahl unter Stein und Erde leben. Ob man sie nun als Wichtel, Zwerg, Heinzelmännchen oder Gnom bezeichnet, einige von ihnen kommen als Hausgeister ins Heim des Menschen.

Was aber haben Zwergengeschichten mit Politik zu tun?

Warum verschwanden die Wichtel und Zwerge im 19 Jahrhundert für immer? 

Feuriger Helfer für raschen Wohlstand

Der Drak

Der Drak ist ein vor allem in Nord- und Mitteldeutschland beheimateter Dämon. Als feuriger Hausdrache bringt der dem Bauern Reichtum, indem er durch den Kamin Korn, Getreide, Milch und Gold bringt. Womöglich liegen seine Ursprünge in unerklärlichen Himmelserscheinungen, die die Phantasie der Menschen beflügelten. 

Doch zu welchem Preis verschafft der Drache Geld und Nahrung?

Was unternimmt man, wenn der Nachbar einen Drachen besitzt?

Wie versuchten Gelehrte den Volksglauben zu erklären?

Eine teuflische Wurzel bringt Reichtum

Das Geldmännlein

Das Geldmännlein kennen heute kaum noch jemand, wohl aber ein Sprichwort, das mit dem kleinen Wesen in Verbindung steht: Wer sein Geld freizügig ausgibt, dem sagt man nach „einen Geldscheisser“ zu haben. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem Geldmännlein eine durchaus bekanntere Kreatur: Die Alraune, eine magische Wurzel, der allerhand Kräfte nachgesagt wurden.

Doch wie funktioniert so ein Wurzelmännchen überhaupt?

Und warum mussten Menschen, die ein solches Wesen besaßen, sterben?

Guter Geist der dunklen Wälder

Das Holzfräulein

Auch Waldgeister betreten in den Sagen unserer Vorfahren von Zeit zu Zeit die Häuser der Menschen, um ihnen zu dienen. Ein Holzfräulein soll Wohlstand bringen, solange man sich an ihre Forderungen hält. Manche Moosweiblein treibt jedoch auch die Angst in die Siedlungen. 

Vor wem fliehen die Moosweibchen panisch in die Hütten der Menschen? 

Wir erschaffen lebensnahe Modelle mythologischer Wesen auf Basis historischer Beschreibungen!

Erlebe die Faszination deutscher Folklore im Buch und der gleichnamigen Wanderausstellung!

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