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Das Hötzelstier 

Fabelwesen und die Sagen, die sich um sie rankten dienten häufig auch pädagogischen Zwecken. Kindern wurde vor gefährlichen Orten Angst gemacht: Im Kornfeld hauste die Kornmuhme, am Wasser der Hakemann.
Im hessischen Westerwald ist ein besonderes Wesen dieser Art beheimatet, das der Sage nach nicht Kindern, sondern jungen Frauen nachstellte:

“Junge Mädchen, die abends ohne Aufsicht herumliegen, fielen oft dem Hötzelstier zum Opfer. Es war ein Wesen, so groß wie ein Kalb, hatte an den Füßen lange Krallen und einen Eselskopf mit Schweineschnüß und scharfen, breiten Zähnen.
Einst fand man ein junges Mädchen am Eichpfuhl bei Vierscheid [Westerwald] fast tot vor Schrecken. Das Untier hatte ihm beide Zöpfe abgebissen, das Haar vom Kopf gerissen und die Haare mit der Kopfhaut aufgefressen. Seit dieser Zeit ging nie mehr ein Mädchen abends allein aus, denn ein Mädchen ohne Haare wollte niemand zur Frau.” 

aus: Sagen des Westerwaldes

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