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Dilldapp und Wolpertinger

Sonderbare Mischwesen

Manche Fabelwesen existieren in der Vorstellung der Menschen nicht bereits seit der Antike oder dem Mittelalter, sondern entstanden erst recht spät. Ein solches Geschöpf ist der Wolpertinger. Die genaue Entstehungsgeschichte ist nur schwer zu belegen. Im 19. Jahrhundert begannen bayerische Jäger, Präparate aus Körperteilen von unterschiedlichen Tierarten zusammenzusetzen, um diese an leichtgläubige Touristen zu verkaufen.

Ein Stück Realität?

Die Vorstellung von „gehörnten Hasen“ ist jedoch deutlich älter und geht vermutlich auf eine Krankheit zurück: Das hoch ansteckende Shope-Papilloma-Virus führt dazu, dass Kaninchen an Kopf und Hals Tumoren bilden, die oft Hörnern ähneln. Schon in frühen naturkundlichen Werken finden sich entsprechende Abbildungen.

Ein Wolpertinger kommt selten allein

An vielen Orten im deutschsprachigen Raum entstanden scherzhafte Bräuche, die mit den Wolpertingern, aber auch verwandten Mischwesen wie den Rasselböcken, Elwetritschen oder auch dem Dilldapp in Verbindung gebracht wurden.  Unsere Vorstellungen von Fabelwesen veränderten sich im Laufe der Zeit. Während einige in Vergessenheit gerieten, wurden andere zu Comic-Helden und bekamen so erst ihre sichtbare Form: Die wenigen historischen Schriften erwähnen das Äußere des Dilldapps nicht. Die hier im Kabinett der Kreaturen dargestellte Form entspricht der Interpretation des siegerländischen Autors und Cartoonisten Matthias Kringe, der dem Dilldappen zu in Form eines „Nashornhamsters“ zu neuer Bekanntheit verhalf. 

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