Der Einfluss der Kirche

Verfolgt und Gejagt

Schon weit vor der Romantik verehrten Menschen die Natur und Orte in ihr. Historische Belege deuten auf einen vorchristlichen Baumkult in Mitteleuropa hin, mit dem die römische Kirche auf ihrem Vormarsch zu kämpfen hatte. Im Zuge der Sachsenkriege erließ Karl der Große 782 den Gesetzestext Capitulatio de partibus Saxione, der der Zwangschristianisierung der unterworfenen Sachsen diente. In diesem wurde die Verehrung von Quellen und Bäumen unter Strafe gestellt. 

»Wer Gelübde nach heidnischem Brauch an Quellen, Bäumen oder Hainen darbringt oder nach heidnischem Brauch opfert und ein Gemeinschaftsmahl zu Ehren der Götzen veranstaltet, zahlt als Edeling 60, als Friling 30, als Late 15 sol. Und wenn er das Geld nicht hat, soll er es im Dienste der Kirche abarbeiten.«

Auch im Hochmittelalter war das Thema der Verehrung noch aktuell, denn 1227 untersagte die Provinzialsynode in Trier die Anbetung von Quellen und Bäumen. Viele Bräuche und Glaubensvorstellungen hielten sich aber hartnäckig im Volk. So verwundern die zahlreichen Sagen nicht, die im 19. Jahrhundert niedergeschrieben wurden und von den Wesen des Waldes und der Bäume berichten. Unter ihnen finden auch sich die Moos- und Holzfräulein. Sie ähneln stark den “wilden Weibern” in Hessen, Rheinland und Baden. Wilde Frauen stellte man sich teils als riesenhafte, teils zwergengroße Waldgeister vor mal wunderschön, mal abgrundtief hässlich.

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