Finstere Haine - Lichte Forste

Die Geister des Waldes

Kein Lebensraum, keine Landschaft hat uns Menschen im Laufe vergangener Jahrhunderte so beschäftigt und begleitet wie der Wald. Seine Erzeugnisse waren Lebensgrundlage und boten Ressourcen für den Siedlungsbau, seine Schatten verbargen aber auch wilde Tiere und – in den Vorstellungen und Mythen der Menschen – waren Wohnort von Dämonen, Geistern und Fabelwesen. Solche Vorstellungen erscheinen uns heute vielfach fern und unwirklich. Landstraßen und Autobahnen durchschneiden längst die letzten Waldflächen unserer technisierten Welt, die Angst vor dem Unbekannten scheint angesichts von Navigationssystemen und Mobilfunknetzen beinahe lächerlich. Die großen Raubtiere wurden aus unserem Land verdrängt und kehren nur allmählich unter großem Aufwand und nicht ohne Widerstand seitens Bauern und Landwirten zurück. Unsere Welt scheint entzaubert, und doch suchen wir den Wald aus Neugier und Verlangen auf. Hier scheint im fahlen Schein zwischen Farnen und Sträuchern, zwischen Felsenhöhlen und Totholz, die Zeit manchmal stehen geblieben zu sein. 

Für unsere Vorfahren waren die Wälder Heimstätte von heute fast vergessenen Kreaturen und dunklen Mächten. Wesen, deren Faszination noch heute ungebrochen ist: Nymphen, Waldschrate und Ents bevölkern die phantastischen Universen von Harry Potter, Herr der Ringe und The Witcher. Bestsellerautoren greifen immer wieder auf mythologische Stoffe zurück, insbesondere aus der altenglischen Folklore und den nordischen Sagas. Gebannt verfolgen wir diese Geschichten von gewaltige Trollen und liebreizenden Feen. Die sagenhafte Vergangenheit unserer eigenen Heimat kommt dabei jedoch oft zu kurz und ist vielfach schlichtweg unbekannt. 

Moosweiblein

Die Waldgeister des deutschsprachigen Raumes sind anders. Sie sind urtümlicher, noch weitgehend unberührt von Hollywood, Netflix und modernen Spielwelten. Verborgen in Sagen und Märchen sind sie nicht von strahlenden Helden oder Krieg bedroht: Es ist das kulturelle Vergessen, vor dem wir die Geister des Waldes, die Holzweibchen und wilden Jäger, bewahren müssen. 

Nach dem Erfolg unseres ersten Projektes “Hausgeister!” begeben wir uns gemeinsam mit den Moosweiblein fort von Häusern und Höfen und hinein in die Wildnis auf die Spur der Wesen des Waldes. „Waldgeister“ ist ein mehrstufiges Projekt und soll in den kommenden Jahren sukzessive ausgebaut werden.

Ausstellung „Geheimnisse der Moosfrauen“

Am 01.Mai eröffnet die Ausstellung „Geheimnisse der Moosfrau“ in den Denkräumen für Kulturgeschichte, unserem besonderen Museum in Hann. Münden. Inmitten der mit allerhand kuriosen Gegenständen gefüllten Wunderkammer des Doktor Wolfs entführt euch das Zwitschern von Vögeln in eine andere Welt: Eine hochimmersive Kleinstausstellung, die bereits 2021 einen Vorgeschmack auf das gibt, was unter dem Titel „Waldgeister“ geplant ist.

Die Geheimnisse der Moosfrauen könnt ihr bei jedem Besuch in Dr. Wolfs Wunderkammer lüften. Für alle Mythenbegeisterten besteht aber auch die Möglichkeit, eine Sonderführung mit dem Mythensammler zu buchen und allerhand weitere Informationen zu den Geistern und Fabelwesen unserer Märchen- und Sagenwelt zu erfahren.

Wie geht es weiter?

Die kleine Ausstellung „Geheimnisse der Moosfrau“ ist nur der Anfang. Mit Voranschreiten unserer Ideen und gesicherter Förderungen werden wir hier nach und nach die weiteren Etappen dieses Projekt veröffentlichen. Wenn dir unsere Arbeit gefällt, unterstütze uns gerne dabei, weiterhin Ausstellungen, Bücher und andere Inhalte zu produzieren!

Wir erschaffen lebensnahe Modelle mythologischer Wesen auf Basis historischer Beschreibungen!

Erlebe die Faszination deutscher Folklore im Buch und der gleichnamigen Wanderausstellung!

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